eigtl. Gertrud Chodziesner; deutsche Dichterin; Werke u. a.: "Die Frau und die Tiere", "Welten", "Eine Mutter", "Die jüdische Mutter"
* 10. Dezember 1894 Berlin
† 2. März 1943 KZ-Auschwitz (?) (Mord)
Wirken
Gertrud Kolmar (eigentlich Gertrud Käthe Chodziesner) wurde am 10. Dez. 1894 als Tochter des bekannten jüdischen Strafverteidigers Ludwig Chodziesner (aus Kolmar bei Posen stammend) geboren. Nach dem Besuch des Lehrerinnenseminars widmete sie sich ausgedehnten Sprachstudien. Während des Ersten Weltkrieges war sie als Briefzensorin in einem Lager für Kriegsgefangene eingesetzt. Später war sie als Erzieherin in verschiedenen Privathäusern tätig. Von 1928 an lebte sie ständig im elterlichen Haus in Berlin, um ihre betagten Eltern zu betreuen.
1917 - in diesem Jahr legte sie sich ihr Pseudonym zu - erschien ihr erster Band Gedichte, von strenger Spiritualität, von Sehnsucht, Einsamkeit und kosmischem Naturgefühl geprägt. Ihre Verwandtschaft zur dichterischen Welt Rilkes und der Droste erwies sich auch in ihren weiteren Büchern. 1934 und 1938, schon in der Zeit zunehmender Restriktion durch die NS-Zensur, veröffentlichte sie noch die Gedichtbände "Preussische Wappen" und "Die Frau und die Tiere". Die letztere Ausgabe wurde eingestampft. Obwohl sie in Berlin lebte, hielt sie sich ...